Stress stört unser Immunsystem

Kennen Sie das? Es gibt Zeiten, da kann man z.B. kranke Angehörige pflegen und mit ihnen in ganz engem Kontakt sein, trotzdem bleibt man selbst gesund. Und dann gibt es wieder Zeiten, wo trotz aller Vorsicht eine Erkrankung der nächsten folgt und man das Gefühl hat, allen Krankheitserregern schutzlos ausgeliefert zu sein.

Ein relativ neue Wissenschaft, die „Psychoneuroimmunologie“ (sie beinhaltet u.a. Psychologie, Neurowissenschaften, Endokrinologie und Immunologie), beschäftigt sich mit den komplexen Zusammenhängen von Gesundheit und Krankheit. Sie untersucht die Wechselwirkungen von Psyche, Nervensystem und Immunaktivität und berücksichtigt dabei auch die sozialen Gegebenheiten der Menschen. 

Ein ganz wesentliches Forschungsfeld in diesem Bereich ist die Auswirkung von Stress auf unser Immunsystem. Obwohl Stress schon lange als Risikofaktor für die Gesundheit betrachtet wurde, konnte die Forschung erst in den letzten Jahren immer klarere Beweise dafür bringen.

Aber auch hier sind die Mechanismen sehr vielfältig:

Erhöhter Stress führt stets zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin oder Cortisol, die direkt die Aktivität des Immunsystems beeinflussen.

In akuten psychischen Stresssituationen  kommt es zuerst zu einer erhöhten allgemeinen Abwehrrektion, die uns bei kurzfristigen Belastungen vor Erregern schützt. Nach einigen Tagen verringert sich die Aktivität jedoch.

Bei chronischem Stress führt der erhöhte Cortisolspiegel dann zu einer deutlichen Schwächung des Immunsystems, besonders gegenüber viralen Erregern. Gleichzeitig kommt es in diesen Lebensphasen meist auch zu einer ungünstigen Änderung der Schlaf- und Essgewohnheiten. Zu wenig Schlaf sowie unregelmäßige und einseitige Ernährung schwächen die Abwehrkräfte weiter. Hat man dann auch noch das Gefühl, in einer solchen Situation keine Unterstützung durch andere zu bekommen, ist das ein zusätzlicher Belastungsfaktor, der den Stress erhöht und somit die Entstehung von Krankheiten begünstigt.

Diese Zusammenhänge machen klar, warum unser Immunsystem oft so unterschiedlich reagiert, und warum wir unsere Gesundheit nicht allein durch Einnahme von Vitamin C  stärken können.

Gerade in Zeiten, wo die Infektgefahr besonders hoch ist, ist es daher wichtig, eigene Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Ein kurzer Spaziergang in der herbstlich-bunten Natur, ein wenig Zeit zum Musikhören, Lesen oder für die Lieblingssendung, etwas Sport oder eine entspannte Zeit mit Freunden oder Familie helfen uns, Stresszustände zu verringern und die „Batterien“ unseres Immunsystems wieder aufzuladen.

Klinische- und  Gesundheitspsychologin Mag. Margit Gorgi

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