PAVK (Schaufensterkrankheit)

PAVK = Periphere Arterielle Verschluss Krankheit

PAVK ist ein chronischer, progressiver Prozess, der aufgrund von Stenosen oder eines kompletten Verschlusses der Arterien, den Blutfluss in den unteren Extremitäten reduziert und so zu einem Missverhältnis von Sauerstoff- Angebot und Sauerstoff- Notwendigkeit führt. Die PAVK zählt heutzutage zu einer der häufigsten Erkrankungen.

Im deutschen Sprachgebrauch wird die PAVK auch als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet. Da PAVK- Patienten beim Gehen Krämpfe, Schmerzen, Schwäche in den Waden bzw. Oberschenkeln oder im Gesäß bekommen, und eine Pause zum Abklingen der Symptome notwendig ist um den Spaziergang fortzusetzen, kann man ihr Gangbild mit dem eines Einkaufbummels vergleichen.

Je nach Schweregrad der Erkrankung beginnen die Schmerzsymptome nach unterschiedlichen Gehstrecken. Zur Klassifikation der Stadien sind Richtwerte von Fontaine gegeben. Er unterscheidet fünf, nach Beschwerdebild differenzierte, Stadien, die in der unten angeführten Tabelle nachzulesen sind.

Stadien

Klinisches Bild

I

Beschwerdefrei

IIa

Schmerzfreie Gehstrecke >200m

IIb

Schmerzfreie Gehstrecke <200m

III

Ruheschmerz

IV

Gangrän, Ulkus

In Groß Gerungs wird die Gehstrecke der Patienten mit PAVK vorab auf dem Laufband getestet. Dabei ist sowohl die schmerzfreie als auch die maximale Gehstrecke von hohem Interesse für die Therapeuten, da anhand der Ergebnisse die Therapien zugeteilt werden. PAVK- Patienten mit Stadium IIa und IIb bekommen hier neben den anderen Therapien ein auf ihr Krankheitsbild zugeschnittenes Training. Dies beinhaltet im Speziellen das Gefäßtraining und das Laufbandtraining.

Das Wichtigste für PAVK- Patienten ist das regelmäßige Gehtraining um ihre schmerzfreie Gehstrecke zu verlängern. Trotz starkem Schmerz ist es Ziel, die Patienten bis an ihr Schmerzlimit kommen zu lassen. Beginn des Gehtrainings ist optimal mit 2,5- 3 km/h und sollte im Laufe der Zeit auf ihr „normales“ Tempo gesteigert werden. Wird die Schmerzsymptomatik mit „normalem“ Tempo in der Ebenen nicht erreicht, wird zur Provokation der Schmerzen mit der Steigung gearbeitet. Ziel ist, das Gehtraining 3- 6 Mal pro Woche zu je 30- 60 Minuten in Form der Dauer- oder der Intervallmethode durchzuführen.

Mit viel Geduld und Fleiß, erreichen fast alle Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Gehstrecke und ihrer Symptome.