Wenn die Muskulatur krampft!

Was genau ist ein Muskelkrampf?

Bei einem Muskelkrampf handelt es sich um eine unwillkürliche Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe, wobei es zu einem teilweisen oder ganzen Zusammenziehen der betroffenen Muskelregion kommt. Dabei treten in der betroffenen Muskelregion teils starke Schmerzen, eine erstastbare Erhärtung und manchmal eine Schwellung auf. Die Schmerzsituation kann je nach Stärke des Krampfes variieren und über mehrere Tage anhalten.

Warum kommt es zu einem Krampf, was sind die Ursachen?

Krämpfe können entweder unter Belastung oder in Ruhe auftreten. Die Ursachen sind bis dato wissenschaftlich noch nicht vollständig aufgeklärt, jedenfalls können sie vielfältiger Natur sein. Der Muskelkrampf entsteht immer im Zusammenwirken zwischen Nervensystem und Muskulatur. Als gewichtiger Auslöser gilt Flüssigkeitsmangel und/oder Elektrolytmangel (Magnesium, Natrium, Kalium und Kalzium). Man geht davon aus, dass Krämpfe, die in Ruhe auftreten, meist auf einen Magnesiummangel basieren und Krämpfe, die unter Belastung auftreten, werden häufig mit einem Natriummangel in Verbindung gebracht.

Sportliche Überbelastung kann die Muskulatur dermaßen ermüden, dass starke, hartnäckige Krämpfe auftreten können. Die Muskeln werden durch den Krampf zusätzlich strapaziert, so dass die Muskelschmerzen einige Tage lang anhalten können.

Die individuelle orthopädische Situation kann sich ebenfalls stark auf eine „Krampfneigung“ auswirken. Verkürzte Sehen-Muskelkomplexe, Muskuläres Ungleichgewicht, akute und ehemalige Verletzungen des Bewegungsapparats, Fehlstellungen in den Gelenken (Knie, Wirbelsäule, Fußgelenken etc.) können Krämpfe begünstigen.

Erkrankungen, etwa des Stoffwechsels (z.B. Diabetes Mellitus) und des Nervensystems, sowie Durchblutungsstörungen (z. B. erkrankte Blutgefäße) können Krämpfe begünstigen. Als Nebenwirkungen bei einigen Medikamenten (z. B. Medikamente gegen Bluthochdruck oder gegen erhöhte Blutfette) können Muskelkrämpfe auftreten.

Was können Sie gegen den Muskelkrampf tun?

Beginnt ein Muskel zu krampfen oder spürt man, dass ein Krampf unmittelbar bevorsteht (durch Muskelzittern oder Ziehen in der belasteten Muskulatur), dann brechen Sie die Belastung ab und dehnen den betroffenen Muskel-Sehnen-Komplex, d. h. Sie arbeiten „gegen“ den Krampf, indem Sie die Muskulatur entgegen der Kontraktionsrichtung vorsichtig auseinanderziehen, so können Sie den Krampf vermeiden bzw. lösen.

Wie kann ich einem Krampf vorbeugen?

 

  • Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr, insbesondere bei starkem Schwitzen (z. B. Hitzebedingungen)
  • Vorsicht: eine Überdosierung von Magnesium führt zu Durchfällen, diese wiederum begünstigen durch den Wasserverlust die Krampfneigung
  • Achten Sie auf eine gesunde ausgewogene Ernährungsweise (Alkohol z. B. begünstigt die Krampfneigung)
  • Dehnen Sie regelmäßig Ihre Muskel-Sehnen-Komplexe, legen Sie dabei den Fokus auf „Defizite“, also vor allem an verkürzten Muskel-Sehnen-Komplexen mehr arbeiten
  • Achten Sie auf einen gut trainierten und beweglichen Bewegungsapparat, vermeiden Sie aber sportliche Über- und Extrembelastungen. Heben Sie das Leistungsniveau Ihrer Körpersysteme durch Training Schritt für Schritt und überfordern Sie ihren Bewegungsapparat nicht
  • Sportausrüstung, vor allem Wander- und Laufschuhwerk sollte individuell angepasst werden und qualitativ hochwertig sein. Schützen Sie Ihre Muskulatur vor Unterkühlung
  • Geben Sie ihrem Organismus und besonders Ihrem Bewegungsapparat genügend Regeneration (z.B. ausreichend Schlaf, Massagen etc.) Vermeiden Sie Stress!!!
  • Holen sie Informationen über etwaige Nebenwirkungen von Medikamenten, als deren Nebenwirkungen unter anderem Muskelkrämpfe genannt werden bei Ihrer/Ihrem Ärztin/Arzt ein

Mag. Martin Miehl

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