Tinnitus

Als Tinnitus wird die Wahrnehmung von Ohr- oder Kopfgeräuschen unter Abwesenheit einer äußeren Quelle bezeichnet. Über die Mechanismen, die zur Entstehung eines Tinnitus beitragen besteht noch keine völlige Klarheit. Jedoch wird oftmals ein Zusammenhang mit einer Störung des Hörsystems aufgrund von chronischer Lärmbelastung, Knalltraumata, Hörstürz etc… beobachtet.

Laut verschiedenen Befragungen sind im deutschen Sprachraum etwa 5-10% der Erwachsenen von einem chronischen Tinnitus betroffen. Bei einem kleinen Teil davon wird das ständige Ohrgeräusch zu einer massiven Belastung. Das Ausmaß des Leidens scheint hier weniger von Dauer und Intensität des Tinnitus bestimmt zu sein, sondern viel mehr von psychischen Faktoren. Dabei führt ein zunehmender Fokus auf das bereits stark negativ besetzte Ohrgeräusch zu Folgeerscheinungen wie Hilflosigkeitsgefühlen, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen.Die daraus resultierende Befindlichkeitseinschränkung und Rückzugstendenzen, verhelfen dem Tinnitus wiederum noch leichter ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Es entsteht ein Teufelskreis.

In Hinblick auf die Behandlung ist natürlich eine schnellstmögliche Abklärung bei einem Facharzt wichtig. Bei einem neu aufgetretenen Tinnitus können Kortisonbehandlungen als Gegenmaßnahme durchgeführt werden. Weiters sollte der Einsatz von technischen Hilfsmitteln (Hörgerät bzw. Noiser od. Masker) abgeklärt werden.

Bei einem chronischen Tinnitus (Dauer länger als 6 Monate) kommt psychologischen Interventionen eine hohe Bedeutung zu. Üblicherweise zählen hier Schulungsmaßnahmen zu Schlafhygiene, sowie das Erlernen von Entspannungstechniken hinzu. Letztere werden auch genutzt um eine verbesserte Toleranz für das Ohrgeräusch selbst zu entwickeln. Wirkungsvoll zeigen sich auch Übungen zur Aufmerksamkeitslenkung sein. Hierbei wird trainiert den Fokus vom Tinnitus weg, hin auf andere Sinneseindrücke zu lenken. Bei einem Teil der Patientin können auch Übungen zur Lockerung der Kiefer und Nackenmuskulatur helfen.

Wichtig ist es dabei auch realistische Zielvorstellungen zu erarbeiten. Der Wunsch den Tinnitus völlig verschwinden lassen zu wollen ist nachvollziehbar, jedoch oft nicht realistisch. Schlussendlich geht es oft darum Maßnahmen zu setzen, die trotz des weiter bestehenden Tinnitus, eine gute Lebensqualität ermöglichen.

Mag. Andreas Fuka

Foto: istock

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