Kalium und seine Bedeutung für unser Herz

Hatten Sie unlängst eine Routineuntersuchung, wobei Ihnen Blut abgenommen wurde? Haben Sie auch das Gefühl, aus den langen Listen an Buchstaben und Zahlen auf dem Blutbefund nicht richtig schlau zu werden? Einziger Anhaltspunkt ist meist das Fettgedruckte oder die Markierung mit einem Sternchen. Das könnte bedeuten, dass der Wert nicht im Normbereich liegt.

Einen dieser Werte nehmen wir im Rahmen des Weltherztags heute genauer unter die Lupe – das Kalium.

Bei Kalium handelt es sich um einen der wichtigen Mineralstoffe, die wir für unsere Körperfunktionen benötigen. Doch was kann das Kalium? Es ist zentral bedeutend für die Weiterleitung unserer Reize entlang eines Nervs sowie für die Regulation unseres Wasserhaushaltes/Blutdrucks. Besonders bei der Aufgabe der Reizweiterleitung kommt unser Herz ins Spiel. Die wichtigste Aufgabe des Kaliums ist die Übertragung elektrischer Impulse an Muskel- oder Nervenzellen. Da unser Herz ein überaus leistungsfähiger Muskel ist, ist es logisch, dass dieser von einem geregelten Kaliumspiegel profitiert. Zusammen mit Natrium reguliert Kalium unsere Herztätigkeit.

Nun stellt sich die Frage, inwiefern es wichtig ist, den Kaliumwert des Blutes bei Herz-Kreislauferkrankungen im Normbereich zu halten (Normbereich von 3,5-5,1 mmol/l). Der Referenzbereich erlaubt keine groben Schwankungen. Hohe Kaliumwerte können vor allem zu Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Lähmungserscheinungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen (zu langsamer Herzschlag) mit möglichem Herzstillstand führen. Aber auch zu wenig an Kalium fördert Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen (zu hoher Herzschlag).

Bei Werten zwischen 5 und 6 mmol/l, also zu hohen Kaliumwerten, sollte mäßig kaliumarm gegessen werden. Kalium ist vor allem in Kartoffeln, Obst, Gemüse, Salat, Trockenfrüchten, Säften, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Schokolade/Kakao und Pilzen enthalten. Wie man hier bemerkt, zählen so gut wie alle gesunden Lebensmittel gleichzeitig zu den kaliumreichen. Doch keine Angst, das bedeutet nicht, diese Lebensmittel komplett streichen zu müssen – auf die richtige Auswahl, die Menge bzw. auf die richtige Zubereitung kommt es an.

Kalium ist wasserlöslich, somit kann es durch Kochen aus den Lebensmitteln reduziert werden.

Kaliumarme Zubereitungen für Kartoffeln, Gemüse und Obst:

  • Kartoffeln, Gemüse oder Obst schälen, klein schneiden (Vergrößerung der Oberfläche), in 5-facher Menge kochen, Kochwasser verwerfen
  • Kompottsaft kann zusätzlich hergestellt werden indem Wasser mit Gewürzen (Zimt, Nelken) aufgekocht wird
  • Konserven: gießen Sie die Flüssigkeit ab und spülen die das Obst oder Gemüse solange ab, bis kein Schaum mehr besteht
  • Über Nacht Einweichen ist kontraproduktiv – damit sich Kalium aus dem Lebensmittel löst, müssen die Zellen aufgebrochen werden. Das funktioniert nur durch Kochen.

Wählen Sie …

  • Mischbrot, Grahamgebäck statt reinem Vollkornbrot
  • Weißmehl/Roggenmehl statt Vollkornmehl
  • Hirseflocken statt Müslimischungen
  • Kaliumarm zubereitetes Kompott od. Marmelade statt Trockenfrüchten
  • Kochsalate statt frischen Salaten
  • Reis, Semmelknödel oder helle Nudeln statt Kartoffeln
  • Salzarmes Mineral (<20 mg Na/Liter) statt salzreichem Mineral (>20 mg Na/Liter)
  • Abgespülte Konservenprodukte statt Frischware

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