28.06.2021

Patientengeschichte - Interview mit Thomas Prinz

Thomas Prinz ist seit über 37 Jahren im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs tätig und als Leiter des Service bei vielen unserer Patienten bekannt. Nun war er selbst Patient und bei uns im Haus auf Reha. Wir haben die Gelegenheit genutzt und unseren geschätzten Kollegen im persönlichen Gespräch über seinen Reha-Aufenthalt befragt.

Interview:

Thomas Prinz, Sie haben gerade Ihre Rehabilitation nach vier Wochen Aufenthalt im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs abgeschlossen. Was war der Grund für Ihre Reha-Maßnahme?

Ich habe beim Sport gemerkt, dass meine Gefäße wieder verengt sind.

Welchen Sport haben Sie betrieben und wie haben Sie das gemerkt?

Ich bin Laufen gegangen und bei großer Anstrengung habe ich einen Druck auf der Brust gespürt. Da ich 2015 bereits zwei Stents erhalten habe, bin ich sofort zum Arzt gegangen. Ich habe nun drei weitere Stents eingesetzt bekommen. Nach dem Eingriff habe ich für ein Anschlussheilverfahren im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs angesucht.

Was haben Sie sich von der Rehabilitation erwartet?

Ich wusste von meiner letzten Stent-Implantation bereits, dass meine Leistungsfähigkeit nach dem Eingriff eingeschränkt sein wird. Daher war es mir dieses Mal sehr wichtig, dass ich meine Leistungsfähigkeit während der Reha wieder verbessere und aufbaue.

Haben Sie Ihr Ziel erreicht?

Ich habe am Beginn meiner Reha 80 % meiner vorgeschriebenen Leistungsfähigkeit am Fahrradergometer erreicht. Am Ende meiner Reha waren es 93 %. Das ist eine Steigerung von 13 %, damit bin ich sehr zufrieden. Außerdem habe ich generell beim Gehen gemerkt, dass es „wieder bergauf geht“. Ich habe vor der Reha keine drei Kilometer geschafft. Im Zuge der Reha habe ich mich bis zur Nordic Walking Gruppe gesteigert, die ca. fünf Kilometer marschiert.

Gratuliere, das klingt sehr erfreulich! Die persönlichen Reha-Ziele werden beim ärztlichen Gespräch vorab definiert?

Genau, und es freut mich sehr, dass ich meine Ziele erreicht habe.

Wie war die medizinische Betreuung, fühlten Sie sich bei den ärztlichen Gesprächen gut aufgehoben?

Ich hatte den großen Vorteil, dass ich die Ärzte im Haus persönlich kenne und diese persönliche und sehr kompetente Betreuung wusste ich sehr zu schätzen. Speziell von der Beratung bezüglich der Medikamente habe ich profitiert, ich konnte sogar Medikamente während des Aufenthaltes reduzieren.

Welche Therapien standen am Programm? Ein Mix aus Ernährung, Bewegung und Entspannung?

Genau, ich hatte zum Beispiel psychologische Einzelgespräche, Krafttraining, Wandern, Atemgymnastik, Einzelheilgymnastik - um ein paar zu nennen.

Welche Therapie hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Nordic Walking in der Natur.

Bewegungstherapie Nordic Walking

In welcher Therapie haben Sie am meisten gelernt?

Bei der Atemgymnastik und bei den verschiedenen, motorischen Übungen. Mir hat es besonders gut gefallen, dass die Therapeuten alles richtig gut erklärt haben. Warum macht man die Übung, wie hilft die Übung usw.

Was hat Ihnen weniger Freude gemacht?

Da gibt es nichts. Ich wollte keine Therapien im Wasser, das war mir wichtig.

Verstehe, und das war möglich?

Die Therapien werden zu Beginn gemeinsam mit dem Arzt abgestimmt und besprochen und nach Möglichkeit werden die Patientenwünsche berücksichtigt.  

Sie sind seit über 37 Jahren im Haus tätig. Wie war es jetzt als Patient im Haus zu nächtigen?

Anfangs sehr schwer, da meine Frau krank ist und ich viel an zuhause gedacht habe. Auf der anderen Seite hat mir der Abstand gutgetan, weil ich abschalten konnte. Das konnte auch gemessen werden.

Aha, wie wurde das gemessen?

Im Rahmen der psychologischen Behandlung wurde meine Körperentspannung am Ende meiner Reha gemessen und meine Kurve hat gepasst. Das deutet darauf hin, dass ich gut entspannen und abschalten konnte.

Würden Sie anderen Patienten aus Ihrer Erfahrung daher eine stationäre Reha empfehlen? Um abschalten zu können?

Ja, auch hinsichtlich der Ernährung. Ich habe es geschafft meine Ernährung umzustellen. Durch die fixen Mahlzeiten habe ich endlich meine Frühstücksgewohnheiten geändert. Am Anfang wurde außerdem eine Bioelektrische Impendanzanalyse (Anm.: Bestimmung der Körperzusammensetzung) durchgeführt. Die Diätloginnen haben mir eine Gewichtszunahme geraten. Ich habe hier so viel gegessen wie noch nie. Aber natürlich die richtige Ernährung (schmunzelt).

Das Essen ist immer ein großes Thema. Wie hat es Ihnen geschmeckt?  

Als langjähriger Mitarbeiter kenne ich die Küche schon von unserem Mitarbeiter-Restaurant. Ich möchte aber betonten, dass ich von anderen Patienten sehr viel positives Feedback zum Essen gehört habe. Ich habe bemerkt, dass die gesunden Mahlzeiten geschätzt und angenommen werden. Jeder will etwas Gutes für seine Gesundheit tun und lässt sich darauf ein, auf Fleisch und Salz weitgehend zu verzichten.  

Wie haben Sie den Service erlebt? Konnten Sie gut abschalten und in Ruhe das Essen genießen?

Am Anfang war es ungewohnt, aber ich kann mich zu hundert Prozent auf meine Stellvertreterin und auf meine Mitarbeiter verlassen, die schaukeln das sehr gut.

Was ist Ihnen erst jetzt als Patient im Haus aufgefallen, worauf Sie als Mitarbeiter nie geachtet haben?

Ich habe das Haus in einer anderen Perspektive gesehen. Speziell die schöne, gepflegte Umgebung rund um das Haus ist mir als Patient positiv aufgefallen. Und, die kurzen Wege zur Therapie. Ich habe jeden Behandlungsraum in 2-3 Minuten von meinem Zimmer erreicht.

Was haben Sie in Ihrer Freizeit gemacht?

Ich habe es genossen im Café zu sitzen und Zeitung zu lesen.

Wie haben Sie die Corona-Schutzmaßnahmen als Patient erlebt?

Es haben sich alle an die Verhaltensregeln gehalten und es war auch kein großes Thema. Lediglich bei der Entspannungstherapie habe ich die Maske als etwas störend empfunden.

Wie geht es jetzt zu Hause weiter?

Gemeinsam mit meiner Frau stellen wir auf mehr vegetarische Kost um, das fällt mir zwar sehr schwer, aber es tut uns beiden gut. Und selbstverständlich führe ich die sportlichen Aktivitäten weiter.

Was raten Sie Menschen, die jetzt auf Herz-Reha fahren?

Ich empfehle allen, dass sie ihre Sorgen und Wünsche immer mit dem Arzt und den Therapeuten ansprechen. Der Arzt kann sie somit optimal unterstützen und die richtigen Therapien einteilen.

Warum soll jemand ins Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs auf Reha fahren? Welche drei Besonderheiten würden Sie nennen?

Die exzellente ärztliche Betreuung, die Herzlichkeit der Mitarbeiter und ich nenne es die „Reha der kurzen Wege“.

Möchten Sie abschließend noch etwas sagen?

Ich habe mich bei uns im Haus sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Die Herzlichkeit der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt. Herzlichen Dank dafür!

Danke für das Gespräch.

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