Foto © HKZ Groß Gerungs: Karl Widhalm und Melanie Laister (Marketing)
Herr Karl Widhalm verbrachte Anfang April seinen ersten Rehabilitationsaufenthalt im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs. Persönliche Einblicke erhalten Sie im Interview!
Herr Widhalm, Sie verbringen gerade Ihre Rehabilitation im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs. Was ist der Grund für Ihre Reha-Maßnahme?
Ich erlitt einen Hinterwandinfarkt. Beim Spazierengehen mit einem Freund ging es mir nicht gut, mir war übel und ich bekam nur schwer Luft, deswegen kehrten wir um. Zuhause habe ich die Rettung gerufen, da es mir immer schlechter ging. Dann verlief alles sehr schnell – ich wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen und dort wurden mir zwei Stents gesetzt.
Es folgte ein dreiwöchiges Anschlussheilverfahren bei uns im Haus?
Genau, es wurde mir im Krankenhaus empfohlen, eine Reha zu absolvieren und ich habe gesagt „Wenn es notwendig ist, dann fahre ich auch!“ und so wurde dann auch gleich der Antrag gestellt und mir das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs empfohlen.
Wie standen Sie dem Aufenthalt gegenüber? Welche Erwartungen hatten Sie?
Meine ersten Gedanken waren „Was wird wohl auf mich zukommen?“, denn dies war mein erster Rehabilitationsaufenthalt, zuvor war ich noch nie auf Reha bzw. auf Kur. Aber ich war sehr positiv überrascht. Gleich der erste Kontakt am Telefon war sehr freundlich, da hatte ich bereits ein gutes Gefühl.
Das freut uns sehr. Ist dieses positive Gefühl auch bei der Anreise geblieben? Wie haben Sie den ersten Tag in der Reha erlebt?
An der Hotel-Reception wurde ich freundlich empfangen, danach ging es gleich weiter mit der administrativen Aufnahme. Ich habe nur kurz gewartet, dann wurde ich schon aufgerufen. Als ich dort fertig war, meldete ich mich wieder an der Hotel-Reception. Ich erhielt meinen Zimmerschlüssel und mein Gepäck wartete bereits am Zimmer auf mich, da war ich schon etwas beeindruckt.
Haben Sie sich im Haus gut zurechtgefunden?
Am Anfang war ich etwas skeptisch, wie ich mich wohl zurechtfinden würde, aber es ist alles wirklich gut beschildert. Und wenn ich mir doch unsicher war, habe ich einfach nachgefragt. Alle Mitarbeiter im Haus sind sehr freundlich und hilfsbereit, deswegen war das kein Problem.
Kommen wir nun zum Therapieprogramm. Dieses setzt sich aus Bewegung, Ernährung und Entspannung zusammen. Welche Therapien fallen Ihnen spontan ein?
Da muss ich kurz überlegen. Das Entspannungstraining finde ich sehr gut. Muskelaufbautraining und Fahrradergometertraining fallen mir spontan noch ein.
Bei welcher Therapie hatten Sie am meisten Spaß?
Am meisten Spaß hatte ich beim Muskelaufbau- und Fahrradergometertraining. Ich glaube deswegen, weil ich beide Therapien, wenn auch in etwas anderer Form, gerne zuhause ausübe. Ich absolviere zum Beispiel Übungen mit den Hanteln und habe hier im Haus neue Ideen für den Aufbau eines Trainings erhalten. Zudem bin ich in der warmen Jahreszeit gerne mit dem Elektrofahrrad unterwegs.
War auch eine Therapie dabei, die Ihnen weniger Freude bereitet hat?
Nein, da fällt mir keine ein. Die Therapeuten waren immer sehr aufmerksam. Kurz vor meinem Rehabilitationsaufenthalt bin ich gestürzt, seitdem macht mir mein Rücken etwas zu schaffen. Darauf wurde bei den Therapien Rücksicht genommen. Wenn es mir zu viel wurde, habe ich pausiert, da war kein Druck dahinter.
Wie haben Sie die Bewegungstherapien erlebt?
Es war vor allem in den Gruppentherapien schön zu sehen, welche Dynamik hier entstehen kann. Es hat einfach Spaß gemacht, wenn alle motiviert bei der Sache waren. Die Therapeuten leisten hier wirklich tolle Arbeit.
Wie war die Ernährungstherapie für Sie?
In den Vorträgen habe ich gemerkt, dass man wirklich nie auslernt. Mir ist wieder mehr bewusst geworden, wie wichtig es ist, genauer darauf zu achten, welche Lebensmittel im Einkaufskorb landen. Besonders spannend fand ich zu sehen, wie viel Zucker in den verschiedensten Lebensmitteln steckt, im Alltag achtet man einfach viel zu wenig darauf.
Besonders wichtig bei Herzerkrankungen ist, die Krankheit auch psychisch gut zu verarbeiten, hier setzt unser Team der Psychologie an. Wie empfanden Sie das Entspannungstraining? Haben Sie ein psychologisches Beratungsgespräch in Anspruch genommen?
Beim Entspannungstraining konnte ich gut abschalten und den Fokus auf mich und meinen Körper richten. Die psychologische Einzelberatung habe ich nicht in Anspruch genommen, da ich hier keinen Bedarf gesehen habe. Trotzdem finde ich es gut, dass Patienten dieses Angebot in Anspruch nehmen und von psychologischer Betreuung profitieren können.
Eine wichtige Säule der Rehabilitation ist die Medizin. Wie ist die medizinische Betreuung, fühlen Sie sich bei den ärztlichen Gesprächen gut aufgehoben?
Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und betreut. Die Ärzte sind auf meine individuellen Anliegen eingegangen und haben sich bei den einzelnen Terminen wirklich Zeit für meine Fragen genommen, das schätze ich wirklich sehr.
Beim ersten Termin haben wir den Therapieplan besprochen. Auch dabei wurde auf meine persönlichen Bedürfnisse eingegangen. Als Beispiel: Ich bin kein Schwimmer, weshalb ich dann die Unterwassertherapien verneint habe und bei den Massagen wurde speziell auf meine Rückenproblematik eingegangen.
Viele zukünftige Patienten sind bestimmt neugierig, wie gefällt Ihnen Ihr Zimmer?
Ich bin in einem Einbettzimmer untergebracht, den Wunsch habe ich gleich bei der ersten Kontaktaufnahme geäußert. In meinem Zimmer fühle ich mich wohl, es ist alles da, was man braucht. Einzig meine Bettdecke war mir anfangs zu warm, aber die Stubendame war sehr aufmerksam und hat mir diese gleich gegen eine dünnere ausgetauscht.
Auch immer ein wichtiges Thema – das Essen. Wie hat es Ihnen geschmeckt?
Ich bin sehr zufrieden mit dem Essen. Beim Frühstück gibt es am Buffet eine große Auswahl, das hat mir gut gefallen. Zudem bin ich stolz darauf, dass ich etwas Gewicht während des Aufenthalts verlieren konnte, obwohl ich nie mit knurrendem Magen das Restaurant verlassen habe.
Wie haben Sie den Service erlebt?
Die Service-Mitarbeiter sind alle sehr freundlich und aufmerksam. Besonders habe ich geschätzt, dass der Küchenchef persönlich im Restaurant vorbeigekommen ist und sich informiert hat, ob das Essen gepasst hat.
Was haben Sie in Ihrer Freizeit gemacht?
Meine Freizeit habe ich gerne draußen verbracht, da ich sehr naturverbunden bin. Gemeinsam mit meinem Tischkollegen war ich oft spazieren oder habe auf der Außenanlage des Hauses auf einer Bank einfach die Ruhe genossen und die Vögel beobachtet. Manchmal war ich auch im Kardio-Fit Raum, im hauseigenen Fitnessraum, und habe mit den Hanteln trainiert.
Was raten Sie Menschen, die jetzt auf Herz-Reha fahren?
Aus meiner Sicht ist es absolut empfehlenswert. Es zahlt sich aus, sich zu überwinden und die Rehabilitation in Anspruch zu nehmen, denn es wird einem wirklich geholfen.
Warum soll jemand ins Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs auf Reha fahren? Welche drei Besonderheiten würden Sie nennen?
Die Natur rund um das Haus hat mich wirklich sehr beeindruckt, man kann hier einfach die Ruhe genießen. Weiters schätze ich das gesunde und trotzdem schmackhafte Essensangebot und die freundlichen, zuvorkommenden Mitarbeiter sehr.
Möchten Sie abschließend noch etwas sagen?
Man fühlt sich hier einfach rundum wohl, deswegen möchte ich auf jeden Fall wieder eine Rehabilitation im Haus in Anspruch nehmen. Alle sind freundlich und zuvorkommend, das ist nicht selbstverständlich.
Lieber Herr Widhalm, ich bedanke mich herzlich, dass Sie sich Zeit genommen haben und wünsche Ihnen im Namen des gesamten Teams alles Gute!