Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht in der Lage ist, den Zuckergehalt des Blutes im Normbereich zu halten. Es wird entweder zu wenig (bzw. kein) Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert oder das produzierte Insulin kann durch Übergewicht bedingt nicht entsprechend wirken.
Eine erfolgreiche Behandlung des Diabetes mellitus ist aber nur möglich, wenn der Betroffene wirklich aktiv mitwirkt. Es sind viele nichtmedikamentöse Maßnahmen wie richtige Ernährung sowie Abbau von eventuellem Übergewicht, regelmäßige Bewegung, ebenso Grundvoraussetzung wie die regelmäßige Durchführung von Stoffwechselkontrollen und Untersuchungen bezüglich Spätschäden.
Eine alleinige Bewertung der Einstellung durch einzelne Blutzuckermessungen ist nicht möglich. Eine gute Blutzuckereinstellung ist nur durchführbar, wenn der Einfluss des Gewichts bzw. Übergewichts mitberücksichtigt wird! Bei kontinuierlicher Gewichtszunahme besteht dringender Handlungsbedarf!!
Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ II
Mahlzeitenverteilung
Versuchen Sie angepasste Portionsgrößen zu essen. Dadurch vermeiden Sie nach den Mahlzeiten hohe Blutzuckerspitzen. Zu empfehlen sind 3 bewusst geplante Mahlzeiten mit gezielten Essenspausen von 4 – 6 Stunden zur Blutzuckerregulation. Durch die heute eingesetzte medizinische Therapie bei Diabetes sind keine Zwischenmahlzeiten mehr erforderlich.
Die Esspausen sind entscheidend, da sie die Fettverbrennung und die Reduktion des erhöhten Bauchumfanges begünstigen, indem zwischendurch kein weiteres Insulin ausgeschüttet wird. Jede weitere Insulinausschüttung hemmt die Fettverbrennung.
Ausgewogene Mahlzeitenzusammenstellung
Die Hälfte des Mahlzeitentellers soll aus Gemüse und Salat bestehen. Durch die niedrige Energiedichte und den hohen Ballaststoffgehalt erreichen Sie eine bessere Sättigung bei nur geringem Energiegehalt. Nutzen Sie die Vielfalt an Gemüsesorten und achten Sie dabei auf eine fettbewusste Zubereitung wie Kochen, Dünsten, Rösten in hochwertigem Öl oder auch gebraten im Ofen.
Proteine (Eiweiß) haben einen hohen Sättigungswert und tragen wesentlich zum Erhalt der Muskelmasse bei. Eine bedarfsgerechte Eiweißversorgung ist daher v.a. bei einer nachhaltigen Gewichtsreduktion entscheidend. Insbesondere Kasein, Molkenprotein und Sojaprotein erweisen sich als vorteilhaft. Daher dürfen eiweißreiche Lebensmittel, wie etwa Joghurt, Topfen, Frischkäse, Käse, mageres Fleisch, Fisch, Ei, (…) bei keiner Mahlzeit fehlen. Vermeiden Sie dabei verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren soweit als möglich. Greifen Sie statt zu Wurst zu kaltem Braten und zu Aufstrichen auf Hülsenfrucht- oder Milchbasis.
Kohlenhydrate sind grundsätzlich nicht verboten! Eine Limitierung dieses Nährstoffs ist jedoch unbedingt erforderlich, da eine Kohlenhydratzufuhr unweigerlich zu einem Blutzuckeranstieg führt.
Nudeln, Reis, Knödel, Erdäpfel, Brot, sowie andere Getreideprodukte und stärkehaltige Beilagen sollten demnach nur ¼ der Mahlzeit ausmachen. Speziell bei beabsichtigter Gewichtsreduktion sollte die abendliche Kohlenhydratzufuhr klein gehalten werden.
Bevorzugen Sie generell die Vollkornvarianten mit höherem Ballaststoffgehalt! Verwenden Sie Vollkornbrot, Vollkornnudel, Naturreis (…) und ersetzen Sie einen Teil des Mehls durch Vollkornmehl zum Kochen und Backen, dies ermöglicht eine bessere Sättigung und liefert obendrein noch mehr Vitamine und Mineralstoffe.
Flüssigkeit bei jeder Gelegenheit
Trinken Sie täglich 1,5 bis 2 Liter zuckerfreie Flüssigkeit in Form von Wasser, Mineralwasser oder ungezuckertem Kräuter- bzw. Früchtetee.
Die Getränke müssen zuckerfrei sein!! Fruchtsäfte und gewöhnliche Limonaden sind demnach keine geeigneten Getränke, weil sie den Blutzucker sehr rasch ansteigen lassen. Auch Fruchtsäfte mit der Bezeichnung „ohne Zuckerzusatz“ oder „light“ enthalten immer den Zucker der verwendeten Früchte und sind damit für Diabetiker ungeeignet.
Obst
Essen Sie 2 Portionen frisches Obst pro Tag. Eine Hand voll Obst – egal welche Sorte – gilt dabei als eine Portion und sollte immer als Teil der Mahlzeit verstanden und nicht zwischendurch gegessen werden.
Süßes – selten, aber nicht verboten
Bei entsprechend guter Blutzuckereinstellung ist Naschen nicht gänzlich untersagt. Genießen Sie das Stück Schokolade, den Kuchen oder andere Süßigkeiten am besten bewusst als Nachspeise einer Hauptmahlzeit. Verzichten Sie jedoch auf Naschereien zwischendurch um den Blutzucker nicht weiter in die Höhe zu treiben.